GEGEN DEN UNTERGANG: Peter Kafka > Kernenergie – Ja oder Nein? |
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Heinz Maier-Leibnitz: geboren 1911 in Esslingen. Studium der Physik in Stuttgart und Göttingen, 1935 Promotion. 1935-1952 am Kaiser-Wilhelm (Max-Planck)-Institut für Medizinische Forschung in Heidelberg, seit 1952 o. Prof. für technische Physik an der TU München. Gründung des Forschungsreaktors in Garching. 1974-1979 Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Zahlreiche Fachveröffentlichungen, außerdem (im Piper Verlag): Kochbuch für Füchse (1980), Mikrowellen-Kochkurs für Füchse (mit Traude Cless-Bernert) (1986). |
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Im
Jahr 1979 schlug der Physiker Heinz Maier-Leibnitz – ein
engagierter Befürworter der friedlichen Nutzung der
Kernenergie – seinem jüngeren Physiker-Kollegen Peter
Kafka – einem engagierten Gegner der Kernenergie –
einen Gedankenaustausch in Briefen vor. Bis Mai 1982 diskutierten
beide Wissenschaftler u. a. über folgende Themen: Freiheit
der Wissenschaft und Verantwortung der Wissenschaftler –
die Risiken kerntechnischer Anlagen – Großtechnik und
Großforschung oder Dezentralisierung – Nutzung der
Energie und Energieverschwendung – Atomenergie und
Alternativen – Sinn und Unsinn detaillierter
Zukunftsentwürfe. In ihrem 1982 als »Streitbriefe über
Kernenergie« veröffentlichten Buch zeigten die
Kontrahenten, daß eine sachliche Diskussion dieser Fragen
möglich ist. – Nach dem Reaktorunglück von
Tschernobyl führten die Autoren ihre Auseinandersetzung
fort. Beide bedachten die Folgen dieses Ereignisses vom Frühjahr
1986 für ihre Position. Die Neuausgabe der »Streitbriefe«,
jetzt unter dem Titel „Kernenergie – Ja oder Nein?“,
enthält die unveränderten Texte der Erstausgabe von
1982 sowie fünf Texte, die nach Tschernobyl entstanden
sind. |
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Inhaltsverzeichnis |
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Vorbemerkung der Autoren |
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Vorbemerkung des Verlages zur Neuausgabe |
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Vorwort zur Neuausgabe von Hubert Markl |
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Heinz Maier-Leibnitz: Die Rolle der Wissenschaft bei den Anfängen der Kerntechnik |
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Peter Kafka: Einfalt und Vielfalt – Über das Wesen der Energie- und Wachstumskrise |
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Heinz Maier-Leibnitz: Atomenergie – vor 23 Jahren und heute betrachtet |
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Briefwechsel
zwischen Peter Kafka und Heinz Maier-Leibnitz |
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Heinz Maier-Leibnitz: Nachwort |
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Peter Kafka: Nachwort |
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Nach Tschernobyl: Die Auseinandersetzung geht weiter |
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Peter Kafka: Keine akute Gefahr? |
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Heinz Maier-Leibnitz: Lehren aus Tschernobyl |
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Peter Kafka: Brief vom 2.12.1986 – Brief vom 22.12.1986 |
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Heinz Maier-Leibnitz: Naturwissenschaft und Rhetorik |
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Leseprobe |
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Vorbemerkung der Autoren |
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Auf
S. 65 dieses Buches beginnt unser Briefwechsel, der sich mit
einigen Pausen über zweieinhalb Jahre erstreckte. Er ist
authentisch, die Briefe sind ohne Kürzungen oder
redaktionelle Bearbeitung abgedruckt. Wir sind uns persönlich
nicht bekannt und hatten außerhalb dieser „Streitbriefe“
keinen Kontakt miteinander. Der Leser kann daher unsere
„Begegnung“ vollständig nachvollziehen. |
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Vorbemerkung des Verlages zur Neuauflage |
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Nach dem Reaktorunglück von Tschernobyl (26.4.1986) haben sich die beiden Autoren und der Verlag darüber verständigt, die „Streitbriefe über Kernenergie“ in einer erweiterten Taschenbuchausgabe neu herauszubringen. Deshalb haben die Autoren ihre Auseinandersetzung fortgeführt und dabei die Folgen von Tschernobyl berücksichtigt. Die neuen Texte wurden in der Reihenfolge ihres Entstehens abgedruckt, wobei Peter Kafka einen ursprünglich für die „Süddeutsche Zeitung“ verfaßten Aufsatz und zwei Briefe beitrug. Heinz Maier-Leibnitz schrieb seine Texte gezielt für die Neuausgabe, verzichtete dabei auf die Briefform. Sämtliche Texte der Erstausgabe wurden unverändert übernommen. |
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Nachwort von Heinz Maier-Leibnitz |
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Wir
beenden unseren Briefwechsel mit gemischten Gefühlen. Ich
bin mehr als vorher überzeugt: Die Wissenschaftler können
die Welt nicht lenken, und ihre Verantwortung kann nicht groß
sein. Sie wollen und sollen forschen, und damit sind sie zu
beschäftigt, als daß sie noch einen vollen Beruf als
Politiker ausüben könnten. |
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Nachwort von Peter Kafka |
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Nun
darf ich noch ein Wort zu Ihnen, den Lesern, sagen. Jene, die
sich schon anfangs kopfschüttelnd fragten, warum denn ein
seriöser Fachmann sich überhaupt mit einem derart
naiven alternativen Schwätzer eingelassen habe, sind nicht
mehr dabei; ich nehme also an, Sie alle wollten etwas
hinzulernen, um die in immer schnellerer Folge von uns
geforderten Entscheidungen über Wege in die Zukunft mit mehr
vernünftiger Zuversicht und weniger leichtsinniger
Risikofreude anzugehen. Hoffte aber jemand, nach einer solchen
Diskussion stünden ein paar einfache Wahrheiten für
beide Streiter und alle Leser fest, so ist er nun enttäuscht.
Wir haben anscheinend kaum etwas voneinander lernen können.
Vielmehr haben wir oft aneinander vorbei zu Ihnen gesprochen, um
Sie von eigenen Einsichten zu überzeugen oder für
Vorurteile einzunehmen. Das Ergebnis ist also nicht viel anders,
als hätten Sie je ein Buch von beiden Seiten gelesen. Aber
auch das ist ja schon etwas wert. |
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Die Autoren haben ihre Nachworte unabhängig voneinander und ohne Kenntnis des jeweils anderen Textes geschrieben. |
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